Es klang alles so einfach. Ich wollte den eigenen Wagen, den ich jahrelang in Kalifornien gefahren und liebgewonnen hatte und nur unter herben Verlusten verkaufen hätte können, nach Deutschland überführen - das ist aber nur etwas für Menschen mit starken Nerven und masochistischer Freude an deutscher Bürokratie.
Es begann mit kleineren Abstimmungsproblemen bei der Abholung in Santa Clara, was solls, einen Nachmittag lang auf einen LKW warten, der dann doch erst am nächsten Morgen kommen soll und letzlich irgendwann mittags auftaucht, ist noch nicht so schlimm.
Zugesagte 28 Tage Seefahrt später, in all der Zeit hatte ich weder von der US-Spedition noch von deren deutschem Pendant gehört, weiß man auf Nachfrage bisher keine Details. Ja, den Namen des Schiffes hätten sie für mich und die Containernummer, super.
Plötzlich ... passiert immer noch nichts. Ein paar Tage später wiederum, inzwischen erkennt mich die nette Dame in Bremerhaven schon an der Stimme, erfahre ich, dass mein Wagen schon seit ein paar Tagen im Freihafen steht, aber nicht durch den Zoll gebracht werden könne, weil eine Freigabe aus USA fehlt, sowie ein paar wichtige Papiere. Rund 50 Euro Telefonierei später ist der Wagen durch den Zoll und auf dem Weg nach München.
Also warne ich meine Werkstatt vor, die mir vorher ihre Hilfe bei der Erstzulassung inklusive Umbauten und Ausnahmdgenehmigungen zugesichert hatte. Nur wird mir diesmal erklärt, dass sie bis Weihnachten "total zu" seien und ich müsse mir jemanden anderen suchen. Nach einigen Nachforschungen weiss ich inzwischen, dass ich mir 1. ein Kurzzeitkennzeichen beim Kreisverwaltungsreferat besorgen muss, dann 2. zum TÜV fahren muss um eine Einzelabnahme nach §21 StVZO vornehmen zu lassen, damit wiederum geht es 3. in eine Werkstatt meines Vertrauens. Schließlich muss man noch einen neuen KFZ Brief beantragen, wozu man neben der TÜV Bescheinigung und einem Versicherungsnachweis noch eine Zollbescheinigung, den amerikanischen Title, eine Auskunft aus dem zentralen Fahrzeugregister, eine Übereinstimmungserklärung und eine Originalkaufrechnung benötigt. Ich habe ja sonst nichts zu tun...
[Es steht zu befürchten, dass eine Fortsetzung folgt]

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