Murakami

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Quasi als backlink zur Diskussion hier, weil diese schon ins Archiv verrutscht ist.
Haruki Murakamis "Hard-Boiled Wonderland" (auch die Zusammenfassung der Geschichte kann man hier lesen) ist mehr als nur halb SciFi Roman, halb Fantasy Roman. Tatsächlich ist es auch eine äußerst ästhetische Geschichte, extrem liebevoll konstruiert. Die Sprache ist minimalistisch (ich kenne nur die englische Übersetzung von Alfred Birnbaum), was aber der Atmosphäre durchaus entspricht bzw. Murakamis experimentellen Stil noch unterstreicht. Es gibt mehr zu Entdecken in Hard-Boiled Wonderland als nur den Plot, das Zusammenwachsen der beiden Geschichten. Es ist auch ein Roman der direkt dem Solipsismus entspringt, der Idee, dass die Welt nur eine Vorstellung des denkenden Ichs sei. Ich stelle in Frage ob der Erzähler ein selbst konstruiertes Mini-Universum in sich trägt oder ob der zweite Handlungsstrang nicht viel mehr nur ein anderer Aspekt dieses Ichs ist.
In diese Richtung weitergesponnen und unter Betrachtung seines manchmal leeren, kalten Stils geben Murakamis Bücher sehr viel mehr Diskussionsmaterial her als es jedes Märchen könnte.

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