United hat mir heute meinen Flug für Samstag bestätigt und so komm ich dann selbst in den Genuss, die verschärften Sicherheitsbestimmungen zu erleben. Ich soll 3 Stunden vor Abflug da sein erklärte mir die nette Dame am Telefon, die Kollegen von Lufthansa (United teilt sich mit denen nur die Flugnummer) meinten sogar 4 Stunden, ich bin mal gespannt. Meinetwegen sollen sie mich röntgen bis ich nachts leuchte, solange ich diesmal in den Flieger reinkomme und 11 Stunden später in München wieder rauskomme ist mir alles recht.

Und weil ich heute schon gefragt wurde: nein, ich hab keine Angst vorm Fliegen, nie gehabt. Nüchtern betrachtet wird der nächste Terrorakt mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mit einem Flugzeug durchgeführt werden, so funktioniert das Spiel nicht. Und nochmals nein, ich versuche mich nicht selbst zu belügen und mir vorzumachen es sei nichts passiert, es ist nur:
Thomas Friedman von der New York Times hat heute bei Fresh Air beschrieben wie u.a. die Menschen in Israel mit dem dort alltäglichen Terror umgehen, nämlich auf eine von 2 Arten. Entweder man macht sich permanent Sorgen, geht nicht mehr aus dem Haus und verzweifelt, oder man akzeptiert die Umstände, reduziert den Medieninput auf ein nötiges Minimum und versucht ein würdiges Leben zu leben. Das heißt nicht weltfremd durchs Leben zu gehen, sondern sich durchaus Gedanken zu machen aber trotzdem den Tag zu nutzen.
Und letztere Einstellung hab ich mir wohl irgendwie zu eigen gemacht. Meine Umgebung hier in Kalifornien macht mir auch weiter Hoffnung, die Tendenz verlagert sich doch langsam (sehr langsam) vom Ruf nach Blutvergießen zu besonnenem Nachdenken, auch wenn mir der Flaggen-Patriotismus weiterhin überall begegnet und mich nervt.

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