Ein typisches Wochenende in Kalifornien: Ausschlafen, Duschen, Sonnenbrillenfrühstückswetter (© Wortwerkstatt). Mit einer großen Kanne Kaffee, einem Glas frischem Organgensaft und mehreren Marmeladesorten auf dem Balkon das Wochenende beginnen, da kann nichts mehr schief gehen. Dann etwas im Haushalt herumgschaffteln, ich brauch das, sorry.
Zwischendrin immer mal wieder neue Musik im CD Player, man will ja immer was passendes zur Tätigkeit hören, Tori Amos, Buckcherry, Tool, Mike Keneally wechseln sich ab. Der Mittagshitze entgehen indem ich ein paar der Lieblingsweblogs besuche und Trading Spaces ansehe. Sobald genug Schatten da ist (dank Baum so ab 14:30) mit einem guten Buch (The Amazing Adventures of Kavalier & Clay) und eiskalter Lemonade (ja mit viel Eis, soweit bin ich bereits amerikanisiert) wieder nach draußen auf dem Balkon verschwinden und da dann so langsam über das Abendessen nachdenken. Heute etwas vom Chinesen holen? Spicy Chicken? Sesame Chicken? Oder doch selber kochen, wo ich doch grad gestern erst bei Emeril Live auf Food TV diese genialen Cajun-Shrimps gesehen habe. Ein Eichhörnchen kommt vorbei, sieht mich fragend an, schüttelt den Kopf und rennt weiter. Spontan einkaufen gehen und wiedermal viel zuviele leckere Sachen mitbringen, aber die gehen schon weg.
Beschluss: Samstag Chinese, Sonntag selber kochen. Nach dem Essen noch einen Film auf DVD, Repo Man, ewig her, dass ich den gesehen habe, aber immer noch so trashig wie ich ihn in Erinnerung hatte. Zwischendrin Pausentaste drücken, Espresso kochen und in der imdb nach Details über den Film suchen, dann weiterkucken. Langsam dringt vom Pazifik her die angenehme Nachtkühle rein und nachdem ich die Zapperei nach ein paar Minuten unbefriedigt sein lasse gibts doch wieder Musik und Buch.
Der Sonntag verläuft nicht viel anders und das ist gut so. Morgens noch ein paar Telefonate, nach dem sehr späten Frühstück noch die Schweinefilets mit einem Geheimrezept marinieren, ich hab mich immer noch nicht entschieden was das wird, Thai-style mit Zitronengras und grünen Zwiebeln oder Europäisch mit Wurzelgemüse und Schwammerlsoße? Die Siesta-Phase vorzeitig unterbrechen und ins Mission City Coffee Roasting Café gehen. Über einem Cappuccino die Leute beobachten, wenig los, wohl noch Ferien am naheliegenden College. Mit einem Pärchen am Nebentisch ins Gespräch kommen, nur small-talk aber trotzdem ganz unangestrengt. Daheim wartet die Küche und der Magen knurrt, man sollte einfach nicht mit Hunger kochen. Abend-E-mail schreiben, die Manshow ansehen und noch ein bisserl Zeit mit Unsinn am Computer verbringen.
Die meisten meiner Wochenenden sehen so aus, gelegentlich ergänzt durch einen Samstag am Strand oder einem Bummel durch Palo Alto. San Francisco nur wenn Besuch da ist. Es mag banal und langweilig erscheinen, aber viel mehr brauch ich am Wochenende nicht um mich wohl zu fühlen.
Balkon

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