Ich mag Menschen die in großen Gruppen auftreten nicht. Und das Oktoberfest schon gleich zweimal nicht. Horden Betrunkener, überteuertes Bier und schlechte Musik-eigentlich ein Graus. Gestern war ich dann zum Abschluss der diesjährigen Wiesn doch nochmal draußen. An einem Biertisch direkt vor dem Schottenhammel in der Sonne, mit einer frischen Mass, einem halben Hendl und ein paar sehr netten Menschen um mich herum und es war einfach nur gut, auch noch ein paar Stunden später. Man muss manchmal eben mitmachen statt nur außen zu stehen und zu kritisieren.
Oder wie es der von mir sehr verehrte Herbert Achternbusch in der AZ vom Wochenende (deren Lektüre ich sonst vermeide) gesagt hat: »Ois is falsch hier, die Musik ist falsch, die Leute san falsch, das Saufen is falsch: Aber z'samm ist's dann doch wieder alles richtig.« Man müsse die Wiesn platonisch begreifen: »Ich mein nicht ohne Sex, sondern von der Idee her. Platon sagt, alles ist nur ein Abbild einer idealen Idee-und das Oktoberfest gibt es eben nur, weil die Leute die Idee, den Traum vom Glücklichsein haben. Sie trinken eine Mass nach der anderen und hoffen, glücklicher rauszugehen. Und manchmal ist die Wiesn narrisch na dran am Ideal, meistens meilenweit davon weg.«

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