Der Wetterbericht hatte seit Tagen prophezeit, dass das warme, sonnige Herbstwetter gegen Ende der Woche zusammenbrechen würde. Die Stadt lebendig aber leer, mit dem Oktoberfest waren auch die Touristen gegangen. Die Stadtbediensteten hatten begonnen die Brunnen zu reinigen und winterfest zu machen, wofür es sogar die offizielle Berufsbezeichnung der Spritzbrunnenaufdreher.
Im Biergarten am Flaucher fand sich nur ein gutes Dutzend Gäste, die meisten nutzten eine letzte Sonnenpause beim Spaziergang mit dem Hund. Im gelben Licht der Bäume, während bei jedem Windhauch Blätter und Ahornsamen damit drohen ins Bierglas zu fallen, hatte das Personal gegen 2 begonnen die ersten Tische abzubauen, es war unwiderruflich Saisonende. Nur eine gnadenlos dauergrinsende Frohnatur konnte sich der latenten Melancholie entziehen.

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