Ich bin mit Kabarett aufgewachsen, d.h. mit klassischem Kabarett, Lach- und Schieß, Vorläufiges Frankfurter Fronttheater (wie ich Matthias Beltz vermisse!), Scheibenwischer, Hüsch usw., also mit dem ganzen "Die da oben"- und Betroffenheits-Kabarett für Sozialdemokratische Hausmeister.
Dabei schätze ich auch heute noch Menschen die mit Sprache umgehen können und nebenbei pointiert austeilen wie Georg Schramm, Urban Priol oder auch Volker Pispers. Und nein, ich erwarte gar nicht, dass sie Veränderung bringen, sondern in erster Linie, dass sie mich unterhalten, eventuell hinterher zu Gesprächen führen, Twitter-Diskussionen anregen oder im besten Fall sogar zum Definieren oder Überdenken einer Position beitragen. "Neues aus der Anstalt" erreicht das noch am ehesten, wird doch durch die Beteiligten vieles dialektisch aufbereitet - das kann ein einzelner auf der Bühne oft nicht erreichen. Aber natürlich wird auch hier linke Betroffenheit zelebriert, was aber in der Natur der Sache liegt. Nicht umsonst gibts es kein "rechtes" Kabarett.
In den USA sieht die Sache etwas anders aus: das dortige Kabarett hat andere Wurzeln. Comedians waren immer auch politisch, aber bei weitem nicht so wie in Deutschland. George Carlin und Bill Hicks fallen mir da noch als erstes ein und aus der Gegenwart Leute wie Jon Stewart, Stephen Colbert, John Oliver, Lewis Black und Bill Maher.
Aber auch die Themen sind andere bzw. klar definierte: Todesstrafe, Abtreibung, Rassismus, Religion, Waffenbesitz und FreeSpeech.
Während in den USA also hauptsächlich moralische Themen verarbeitet werden, steht in Deutschland Systemkritik im Mittelpunkt.
Einem John Oliver jetzt vorzuwerfen er suche sich "leichte Themen" finde ich ungerecht. Man schaue sich die Liste der bisher 53 Sendungen mit ihren Schwerpunktthemen hier an, jede Woche ~20 Minuten ein Thema unterhaltsam zu beleuchten macht sonst niemand. Oliver packt Themen ausführlicher an, als die meisten Nachrichtensender, verpackt dabei Fakten mit Pointen und erreicht so einen Informationsgehalt wie sonst nur Formate wie "60 minutes". Klar ist auch, dass das subjektiv und unterhaltsam sein soll, also klar nicht "News".
Ob Blatter und Fifa Korruption uns in DE schon langweilt ist dabei egal, solange John Oliver auch eine "Church of Perpetual Exemption" gründet, das Refugee Thema überhaupt anfasst (das ist nämlich in USA keineswegs so präsent), oder auch mal 20 Minuten über Net-Neutrality spricht - es ist immer unterhaltsam ohne dabei in die Hetzerei von MSNBC oder FOX verfallen.
Volker Pispers mag auch simplifizierend wirken, aber auch er kann gut unterhalten und hat zu seinen Thesen fast immer korrekte Zahlen - mehr als man über die meisten Politiker sagen kann. Klar betreibt er cherry picking um seine Position zu untermauern und klar ändert er nichts, er ist aber trotzdem intelligenter als das gesamte Heute-Show Team zusammen genommen. Und er arbeitet sich an den Zuständen seit über 30 Jahren ab, ohne sich anzubiedern oder an Panel Shows o.ä. Stuss zu verkaufen (=> D.Nuhr).
Vielleicht braucht das Amerikanische Fernsehen einen Volker Pispers, um dem Publikum ein paar Aspekte aufbereitet...
]]>I believe the biggest divide on news consumption is the pull vs. push gap, which besides the difference in quality of implementation seems to be mostly tied to age/generation–the younger the user the more they seem to be 'push'-oriented.
I'm 99% pull. I want to input information on my terms (pull) not be force fed by a service or get constant pings by some app on my device (push). And while I can see the beauty of services like @circa the implications are rubbing me completely the wrong way. I'm my own aggregator. Another reason might be that I have strong issues with authorities and being externally controlled.
Of course I receive notifications on my mobile phone but these are limited to a bare minimum of apps like Twitter or Katwarn (nationwide uniform warning service) and I go out of my way to deactivate most other reminders and notifications. The beauty of E-Mail was that it was asynchronous, you read on your own schedule and reply when you have time or feel like it. SMS and all those other chat services changed that and the user became a slave to reaction.
That's also the main reason why I'm not the target audience for the AppleWatch, I don't want another device that constantly pushes me towards giving up time from my self selected schedule. While I can appreciate the design, the functionality and even some of the added value, I'd rather not use it.
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